Wer nur auf einem Platz hockt, mit Vorurteilen vollgepackt, mit der Wahrheit über alles versehen, nur seine Geschichte kennt, nur durch seinen Tunnel die Welt sieht, der lebt nicht in Syntopia, sondern auf Utopia.
Das Phänomen des modernen Nomadismus als totale gesellschaftliche Situation steht im Zentrum des Interesses. "Mobilität" ist das Schlagwort einer Gesellschaft, die sich dem permanenten Druck der Globalisierung stellen will. Wo berühren sich die beiden großen Mobilitätsphänomene Tourismus und Migration, wo geraten sie in Konflikt, welcher Wandel geht von ihnen aus?
Im syntopischen Raum werden die sozialen Wirklichkeiten von Jetsettern und Flüchtlingen zueinander in Beziehung gesetzt. Drei PerformerInnen – eine Touristin, ein Flüchtling und ein Jobmigrant –Typen des modernen Nomadentums, kommen auf einer schwimmenden Bühne zusammen: auf einem originalen Belgrader Floss, das von der Sava auf den Zürichsee verfrachtet und nun vor dem Seebad Enge vor Anker liegt. Das Floss gilt als Wahrzeichen der Belgrader Freizeitkultur. Am brachliegenden städtischen Sava Ufer parallel zur Flossmeile ensteht in naher Zukunft das Projekt „Belgrade waterfront“ eine Glas- und Stahlarchitektur als Folge von Investoren-Urbanismus und wanderndem Kapital.
Unsere Floss Bühne schwimmt gegen den Strom der gentrifizierten Stadtentwicklungen. Wir erproben das Recht auf individuelle Gestaltung eines Ortes als Gegenstück zum Wachtumsparadigma der globalen und zugleich zersplitterten Welt.
Urbanes Videomaterial aus Belgrad wird auf den labilen Schwimmkörper projiziert und überlagert sich mit der Zürcher Stadtkulisse.
Das Seebad Enge dient Züri_Grad als Hafen und als Zuschauerraum.
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